Der zerrissene Vorhang von Kate Ross - eine Urlaubslektüre Empfehlung für Frauen

Buchrezension

9. Aug.

Das Buch von Kate Ross “Der zerrissene Vorhang” im sommerlichen Gras auf einer Anhöhe im Nationalpark Harz/ Deutschland

Kennst du schon Kate Ross? Ich bisher auch nicht, aber ein Roman von ihr fand seinen Weg zu mir. Und ich muss sagen, er hat mich in seinen Bann geschlagen. Worum es in dem Buch geht, lies im folgenden Blogartikel.

Noch vor einer Woche schnupperte ich mit meinen Lieben kräftig würzige Harzluft. Ich wanderte unter imposanten Tannen und zwanzig- bis dreißigmetergroßen Buchen entlang. Steile Aufstiege brachten mich ziiiiemlich aus der Puste. Aber die Aussicht auf die sandfarbenen Wiesen und Berge des Oberharzes waren es allemal wert.

Am Wegesrand wurden meine Lieben und ich mit aromatischen Himbeeren und Büschen voller Blaubeeren verwöhnt. Wir schauten auf die Wellenbewegungen des Windes, der über die Wiesen zog. Genossen die Ruhe der Natur. Ohne Stress und Hektik, einfach sein.

So ganz nebenbei bekam ich eine Menge Inspiration für meinen kommenden Harz-Thriller. 😊

Und da entdeckte ich ein Buch im vollen Bücherregal 📚

In unserer Unterkunft fand sich auch viel Lesestoff für mein Leseherz. So fiel mir der Roman von Kate Ross, den sie schon 1994 schrieb, in die Hand.
Er versprach eine Mischung aus Krimi und Historie. Also tauchte ich ein in die Welt von Sally, einer neunzehnjährigen Prostituierten. Ihr Gewerbe übte sie in den Straßen Londons im Jahre 1820 aus.

Die Protagonistin entstand sofort vor meinem inneren Auge. Eine Frau, die durch eine nicht liebevolle Kindheit ging. Doch nun mutig und energisch ihren Weg einschlägt und sich von niemandem unterbuttern lässt. Trotz allem das Herz an der rechten Stelle hat. Sie hat eine wunderbar einfache Redensart, genau so schnörkellos wie ihr Wesen.

Jedem ihrer Freier gibt sie einen Spitznamen. Namenlos möchte sie keinen Verkehr mit ihnen haben. Und welcher der Männer gibt auf der Straße schon freiwillig seine Formalien an? Sie schäkert mit ihnen: „Bist ganz schön stopplig, hm? Ich nenn’ dich einfach Borstel.“

Und da gibt es noch ihr Pendant in Form von ...

Auf der anderen Seite gibt es den gebildeten stilvollen Julian Kestrel. Ein Liebling in der High Society. In den Salons der Stadt ein gern gesehener Gast und wahrer Gentlemen mit einem ungewöhnlichen Hobby. Er hat eine Leidenschaft dafür, Ungeklärtes aufzudecken, wie zum Beispiel Morde. Eines Abends kommen diese beiden so ungleichen Menschen zusammen und stoßen auf ein Rätsel. 📜

Übrigens kannte ich die Autorin Kate Ross bisher noch gar nicht. Doch ihr Schreibstil und vor allem der historische Ausflug in ein schaurig schönes London vor 200 Jahren, haben es mir angetan. Kate Ross war eine Rechtsanwältin in einer bekannten Bostoner Kanzlei. Sie schrieb einige Romane der Reihe um den Dandy Julian Kestrel. Leider verstarb sie bereits 1998. Von mir erhält der Roman fünf von fünf Tintenklekse.