10 Techniken und Methoden zur Ideenfindung für SchriftstellerInnen & AutorInnen

AquarellBild mit blauem Himmel und weißen Wolken, mit Schriftzug IDEEN, wie Inspiration finden - ein Buch schreiben und Autor werden

Wie finde ich Inspiration für meine Geschichten und Gedichte?

Bist du auch kreativ oder möchtest noch kreativer werden? Magst du dir Geschichten ausmalen und ein eigenes Buch schreiben, aber dir fehlen die Ideen? Du willst einen Krimi, Kurzgeschichten, ein eigenes Buch, ein E-Book, einen Roman, ein Kinderbuch, ein Drehbuch schreiben und AutorIn werden? Dann kann ich dir hier einige Impulse geben, wie du als SchriftstellerIn Ideen zum Schreiben finden kannst. 


Ich werde des öfteren gefragt: „Mensch, Solveig, woher nimmst du nur deine Ideen? Was inspiriert dich? Wie findest du Ideen zum Schreiben deiner Gedichte oder deiner Krimis?“ Dahinter steckt auch immer die Frage: Wie ein Buch schreiben und wie Autor werden?
Aber, pass auf! Nun stelle ich dir eine Gegenfrage: “Wie wächst ein Baum?”
”Na ganz einfach”, sagst du. “Es braucht einen Samen. Der fliegt zum Beispiel mit dem Wind oder wird von Tieren hier oder da fallengelassen.”
Ich nicke.
“Und dann sinkt der Samen in den Boden. Er keimt, wenn er genug Licht und Wärme, Wasser und Nährstoffe findet.”
“Genau, und so wird er wachsen und sich entwickeln”, antworte ich.
Ich warte bis dein Gesicht leuchtet, weil du verstanden hast, worauf ich hinaus will. Jetzt!
Du tippst dir an den Kopf und rufst: “Ach so, so entstehen also deine Geschichten! Der Samen ist die Idee, die in dir heranreift, wenn du genügend …”
“Ja, so ist es. Die Idee reift heran, wenn ich sie aufnehmen kann. Ihr Licht, Wärme, Wasser und Nährstoffe gebe. Unbewusst schnappe ich so Eindrücke und Impulse auf. Nach einer Weile formt sich daraus ein Gedanke für eine Handlung und der führt dann zu einer großen Geschichte. Dann sitze ich schon am Laptop und tippe wie eine Wilde.”
Ich lächele: “Doch welche Nährstoffe oder Rahmenbedingungen ich dafür brauche, erkläre ich dir nun.”

1. Fokussiert sehen im Blätterwald

Lese mal aktiv in deiner Tageszeitung. Dort findest du (leider) auch viele Berichte über Gewalttaten oder Verbrechen. Hab den Fokus darauf, was du in einer deiner Geschichten einbinden könntest. Da ich Krimis schreibe, fand ich letztens einen Bericht über eine bestimmte Mordmethode interessant. Dort hatte eine Ehefrau ihren Mann mit … Aber nein, das wird nicht verraten! Denn ich möchte diese ja im nächsten Krimi verarbeiten. 😚
Aber es gibt auch schöne Themen, worüber Medien berichten. Zum Beispiel Spendenstorys für die Opfer der Flutkatastrophe. Auch daraus kann man nach eigener weiterer Recherche eine interessante Geschichte schreiben.

2. Vom Sofa aus Input bekommen

In die gleiche Richtung geht es mit dem aktuellen politischen Geschehen. Die Nachrichten sind voll von menschlichen Tragödien, von Korruption oder diplomatischem Geschick. Du kannst dir die News aus aller Welt auf dem heimischen Sofa ansehen. Vielleicht bekommst du gerade eine Idee zu einem rasanten Polit-Thriller?

Und es geht noch mehr. Es können auch psychologische Aspekte sein. Wie verhält sich der mutmaßliche Mörder während seiner Gerichtsverhandlung? Verdeckt er aus Scham sein Gesicht oder guckt er kaltblütig in die Kamera? All das flechte ich dann in meine Storys ein. 

3. Lausche in deinem Umfeld

Natürlich kommen viele Ideen aus dem alltäglichen Leben. Es gibt Konflikte mit Freunden oder innerhalb der Familie. Eine Freundin berichtete mir davon, dass ihr Partner ständig Recht haben möchte. Er hatte sie sogar vor den Schwiegereltern bloßgestellt. All das kann dann in meine nächste Geschichte einfließen. 
Eigentlich sollten alle Menschen in meinem Umfeld vorsichtig sein, mir ihre Geheimnissen anzuvertrauen! Aber, pst! 😉

4. Inspiration im Cafè

Ein Ortswechsel tut immer mal gut. Ein Café bietet sich dafür sehr gut an. Hier kann ich die Atmosphäre auf mich wirken lassen und nebenbei auch Gesprächsfetzen auffangen. Solche Dialoge, aufgeschnappt in Bahnen oder an öffentlichen Plätzen, baue ich immer wieder in meine Erzählungen ein.

5. Bewegte Bilder

Ich sehe kaum Fernsehen, aber wenn, dann suche ich mir die Filme gut aus. Manchmal sind es Kleinigkeiten, die im Film zu sehen sind. Aber diese Kleinigkeiten bringen mich auf eine neue Idee. Das angefangene Manuskript braucht vielleicht gerade diesen Impuls, damit eine Szene rund und stimmig wird. Vielleicht ist es aber auch einfach eine Ausrede, um zu prokrastinieren. 😜

6. Inspirationsquellen liegen vor dir

Es ist kein Geheimnis. Wenn du das hier liest, ist die Chance hoch, dass du oft und viel liest. Eigentlich immer, wenn du kannst. So wie ich. 🤓
Aus den Büchern lerne ich eine Menge. Wie baut der/die AutorIn Spannung auf? Was macht das Buch besonders? Was ist das zugrundeliegende Thema? Diese Aspekte versuche ich dann in meinen Büchern ebenfalls umzusetzen, um meinen LeserInnen ein besonderes Lesevergnügen zu bereiten.

7. Raus in die Natur 🌳

Kennst du das? Wenn gar nichts mehr geht und du dich leer fühlst? Es kommt keine Idee, es geht nicht voran.
Dann gehe ich meist raus. Die Bewegung bringt auch die Gedanken wieder in Bewegung. Ich bekomme viele neue Sinneseindrücke. Zum Beispiel das Vogelzwitschern und die Motorengeräusche von der Straße auf dem Weg zum See. Ich rieche die gebratenen Nudeln vom Asiaten an der Ecke.

Gehe unter den hohen Eichen und Kastanien mit ihren noch dunkelgrünen Blättern entlang und überlege, wie lange die wohl hier schon stehen. Entdecke eine Amsel, die auf der Wiese davon hüpft. Sitze auf der Bank und beobachte Kinder, wie sie Ball auf der Wiese spielen. 
Dabei die frische Luft, die warme Temperatur und die Sonne auf meiner Haut. Dadurch wird mein Kopf wieder klar und freigepustet. Ich kann, im wahrsten Sinne des Wortes, wieder durchatmen. Zurück am Schreibtisch kommen frische Ideen von ganz allein.

8. Drücke, so oft es geht, auf Reset

Pausen sind heute nicht gern gesehen. Die meisten erzählen nur von der vielen Arbeit, die sie haben. Viele denken, das erhöht den eigenen Status, wenn man viel zu tun hat in dieser Leistungsgesellschaft. Aber viele vergessen, dass Pausen unheimlich wichtig sind. Sie dienen zur Regeneration und auch dafür, aufgenommene Eindrücke zu verarbeiten. Deshalb geschieht in einer Pause so viel.

Ich kann dir die Meditation empfehlen. Es reichen schon ein paar Minuten. Meditation ist dafür da, unserem rastlosen Geist eine Pause zu gönnen. Gedanken dürfen kommen und dürfen gehen, ohne das sie bewertet werden. Das ist wie ein Resetknopf, den wir kurz drücken. Es reinigt den Geist und erfrischt uns. Danach können wir wieder umso konzentrierter arbeiten.

9. Achte auf deinen Körper

Gerade beim Schreiben hast du eine Tätigkeit, wo du meistens viel sitzt. Das Sitzen über eine lange Zeit ist nicht gesund (das wissen wir alle). Die Muskulatur baut sich ab oder es kommt zu Fehlhaltungen. Deshalb brauchst du Bewegung und Sport. Diese halten dich als Ausgleich fit und gesund. 

‚In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist‘, sagt man ja. Deshalb kannst du auch gut schreiben, wenn du dich gut fühlst. Mein Ausgleich ist Hula Hoop. Ich tue aktiv etwas für meine Rücken- und Bauchmuskulatur. Mit Musik macht es sogar doppelt so viel Spaß.

10. Kreativ schreiben unterwegs

Interessant sind auch Schreibspaziergänge. Wie schon oben erwähnt, bringt Bewegung auch deine Gedanken in Gang. Du kannst dir dein aktuelles Schreibprojekt vorstellen. Denk an den Punkt, an dem du festhängst. Stell dir eine offene Frage zu Beginn deines Spaziergangs.

Um deine neuen Ideen nicht zu vergessen, sprich dir deine Gedanken auf einen Voicerecorder oder in dein Smartphone. So kannst du deine Ideen dann zu Hause weiter bearbeiten.


Was ich dir noch sagen möchte, ist, dass wir eine Art kreativen Muskel in uns haben. Diesen trainieren wir immer genau dann, wenn wir uns gerade kreativ austoben. Wenn wir zeichnen, basteln oder aus unserer Phantasie Geschichten entstehen lassen. Also trainiere den Muskel, damit er kräftiger wird und es dir leichter fällt, neue kreative Ideen zu entwickeln!

Noch ein Tipp, der dir helfen kann als NeuautorIn: Nimm dir überall ein kleines Notizbuch mit. Häufig hat man neue Einfälle in den unmöglichsten Situation. Da Gedanken sehr flüchtig sind, solltest du sie sofort notieren, sonst sind sie weg. 
Wie oft habe ich schon beim Einschlafen im Bett gelegen und gedacht: „Morgen früh erinnere ich mich an diese Szene. Das ist ein super Einstieg für meinen neuen Krimi!“
Was daraus geworden ist, kannst du dir sicher denken … 😆

Herzliche Grüße von Solveig 

PS: Wann hast du eigentlich deine besten Einfälle? Schreib es mir gleich in die Kommentare.

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Solveig Klaus

Regelmäßig begeistert Solveig Klaus Hunderte von treuen Lesern auf Instagram mit ihrer Poesie. Aktuell schreibt Solveig Klaus an einem Krimi, der dem Leser einige Rätsel aufgeben wird! Aber pssst, mehr wird hier nicht verraten.

https://www.solvieg-klaus.de
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