Du fragst dich, wie du mit deiner Leidenschaft für das Schreiben und die Sprache nebenberuflich oder auch hauptberuflich Geld verdienen kannst? Welche Möglichkeiten du von zu hause (meist) und im Internet hast, darüber gebe ich hier einen Überblick.

Dir kribbelt es auch in den Händen, wenn du schöne Notizbücher siehst und ein schicker Stift daneben liegt? In dir sprudeln die Geschichten nur so? Du kommst gar nicht dazu, sie alle zu notieren? Oder du magst es schön zu schreiben und Buchstaben kunstvoll zu gestalten?
Eventuell kannst du superschnell am PC tippen? Dabei gefällt dir das klickende Geräusch der Tastatur? Vielleicht war in der Schule dein Lieblingsschulfach „Deutsch“ oder eine andere Sprache? Du begeisterst dich dafür, dich mit Sprache zu beschäftigen?

Dann kannst du dich jetzt fragen, warum du nicht deine Talente nutzen möchtest? Um das zu tun, was du am liebsten machst? Und dabei bequem von zu Hause Geld zu verdienen, zum Beispiel nebenberuflich.
Das kann ganz unterschiedlich aussehen. Wie? Das möchte ich dir hier vorstellen.

Welche Autoren können vom Schreiben leben bzw. kann man vom Schreiben leben?

Ich fange mal ganz klassisch an: Man kann natürlich Bücher schreiben und sich mit seinem Manuskript oder Exposé an Verlage wenden. Hier gibt es mehrere Faktoren. Erstens, ob du ein glückliches Händchen mit dem gewünschten Verlag hast. Zweitens, wie der Stand der eigenen Schreibfähigkeiten ist. Und drittens, welches Thema du gewählt hast. Wenn alles passt, könntest du zu einer/m Verlagsautor:in werden.

Eine andere Möglichkeit, deine Bücher an interessierte Leser:innen zu bringen, ist das Selfpublishing. Das ist es, was ich liebe. So hast du die komplette Kontrolle über deine Bücher – vom Cover bis zum Klappentext. Und natürlich auch über deine Einnahmen. 😁

Aber daneben gibt es auch weitere zahlreiche Möglichkeiten mit dem Schreiben Geld zu verdienen.

1. Klassisch als Journalist:in schreiben – Wer sind Journalisten und wie arbeiten sie?

Jeder kennt Journalist:innen. Es gibt unzählige Zeitungen und Zeitschriften und alle benötigen immer wieder aktuelle, frische Texte. Interessant ist, dass die Bezeichnung „Journalist“ nicht geschützt ist. Quasi kannst du dich ab da an so nennen, sobald du journalistisch schreibst. Auch ist es nicht unbedingt nötig, ein Journalistikstudium vor deiner Tätigkeit zu absolvieren. Trotzdem solltest du natürlich Ahnung vom Schreibhandwerk haben. Aber eine gute Einstiegsmöglichkeit ist hier auch über ein Praktikum oder Volontariat. Wenn du schon Übung im Texten hast, kannst du mit kleineren Artikeln starten. Zum Beispiel über ein lokales Event in deiner Heimatstadt schreiben. Du kannst bei deiner lokalen Zeitung anfragen, ob sie an deinen Texten interessiert sind. So könntest du als freie/r Mitarbeiter:in loslegen.

Zeitungen in einem Zeitungsständer sortiert

2. Ein Redakteur:in werden

Ein Redakteur schreibt und redigiert Texte ebenso, ähnlich wie ein Journalist. Allerdings ist seine Hauptaufgabe die inhaltliche Gestaltung. Er arbeitet als Mitarbeiter für Zeitung und Zeitschriften, in den Medien oder bei Rundfunk und Fernsehen. Ein Redakteur:in darf sich nur nennen, wenn er/sie eine entsprechende Ausbildung und Volontariat vorweisen kann.

3. Fachartikel und Fachtexte in deinem Fachgebiet

Ich sehe immer wieder Anzeigen, dass wissenschaftliche Texter:innen gesucht werden. Sie erstellen Texte für Fachzeitschriften, für Schulmaterial oder entwickeln Online-Kurse. Wenn du gerne schreibst und die nötige Expertise für das gewünschte Fach mitbringst, kannst du hier gutes Geld verdienen.

4. Copywriting - Wie wird man Copywriter?

Ein ganz spannendes Feld, wie ich finde, ist das Copywriting. Ein Copywriter ist ein/e Autor:in von Werbetexten. Also liegt der Fokus darauf die Leser:innen zu einem Kauf zu überzeugen oder dazu eine Dienstleistung zu buchen. Durch den verfassten Text sollen die Kund:innen dazu überzeugt werden. Hast du Marketingwissen? So ist dies eine gute Möglichkeit, das mit deiner Leidenschaft für gute Texte zu kombinieren und in diesem Bereich zu arbeiten.

5. Social Media Manager:in – Wie wird man Social Media Manger:in und welche Aufgaben haben sie?

Dieses noch recht junge Berufsbild wird immer beliebter. Der Beruf ist allerdings nicht offiziell geregelt. Es gibt bei vielen Weiterbildungsträgern dazu eine eigenständige Fortbildung. Oder du schließt diese Weiterbildung an ein Studium der Medien- und Kulturwissenschaften an. Auch ein Fernstudium oder Seminare kannst du dafür belegen.

Du bist als Social Media Manger:in dafür verantwortlich für ein Unternehmen regelmäßig neue Blogposts und Stories auf seinen Social Media Kanälen zu erstellen. Wenn du dich heimisch in Facebook, Instagram, TikTok, Pinterest und Co. fühlst, kannst du dich hier kreativ austoben. Und natürlich auch texten, wie ein/e Weltmeister:in.

Arbeitsalltag einer Social-Media-Marketerin am Smartphone

6. Content Manager:in werden - Was macht ein Content Manager?

Das geht in eine ähnliche Richtung, wie die Social Media Manager:innen. Die Weiterbildung findest du ebenfalls bei vielen Anbietern, so als z.B. ein Fernstudium. Content kann im Prinzip alles sein: Bild, Video, Text, Grafiken, Gifs oder sogar Musikdateien. Content dient im Marketing dazu, dass ein Unternehmen durch seine Inhalte auf zum Beispiel der Firmen-Website Kunden von seiner Marke überzeugt. Die Inhalte können informativ, unterhaltend oder auch lustig sein.

7. Ghostwriting – Was ist das?

Wenn ich Ghostwriting höre, denke ich immer an den Film „Der Ghostwriter“. Diesen packenden Polit-Thriller um Macht und Korruption, eine Verfilmung des Bestsellers von Robert Harris. Ich stelle es mir sehr aufregend vor, wenn Ghostwriter die Memoiren von Politikern, Künstlern oder VIPs schreiben. Aber wahrscheinlich ist das im realen Leben nicht halb so spannend, wie in Filmen dargestellt. 😅

Fakt ist, Ghostwriter schreiben die Bücher ihrer Auftraggeber. Das können zum Beispiel Ratgeber sein. Und diese Bücher veröffentlichen sie nicht selbst. Ihr Name erscheint nirgendwo, denn sie treten ihre Urheberrechte daran ab. Somit stehen sie immer im Schatten ihrer Werke, quasi wie ein „Geist“.

8. Als Blogger:in texten – Was bedeutet es ein Blogger zu sein?

Blogs erfreuen sich immer noch, trotz aller Gegenaussagen, an Beliebtheit. Laut Wikipedia wird die Anzahl von aktiven Bloggern in Deutschland auf 300.000 geschätzt.* Es gibt verschiedene Formen von Blogs, wie Fotoblogs oder Vlogs, andere sind Corporate Blogs. Diese Firmenblogs gibt es mit verschiedenen Unterarten, wie Produktblogs, Themenblogs, Newsblogs, Kampagnenblogs ect.

Ich finde, das Schöne am Blogschreiben ist, dass du für dein Thema großes Interesse hast. Du wirst ja nicht über etwas texten wollen, was dich überhaupt nicht berührt. So kannst du erstmal mit deinem privaten Blog starten. Du schaust, ob du regelmäßig dafür Beiträge verfassen kannst und ob dir das Freude macht.

Viele starten so zum Beispiel mit ihrem Reiseblog. Wenn du mehr und mehr an Reichweite aufbaust, d.h. interessierte Besucher deines Blogs, kommen die ersten Anfragen von Firmen. Sie möchten bei dir Werbung für ihre Produkte platzieren. Wenn dir diese Produkte zusagen, kannst du so beispielsweise über Empfehlungsmarketing Einnahmen generieren. Es gibt auch noch andere Möglichkeiten, über einen Blog Geld zu verdienen. Das können Bannerwerbung, sponsored posts oder Affiliate Links sein. Wieder andere nutzen ihre Website dazu, digitale oder materielle Produkte zu verkaufen.

9. Als Virtuelle Assistenz (VA) arbeiten - Wie funktioniert virtuelle Assistenz?

Das Berufsfeld einer VA ist ebenfalls noch ein recht junges Berufsbild. Durch die fortschreitende Digitalisierung wird sich hier auch noch vieles entwickeln. Ich finde dieses Konzept super spannend, da man als VA seinen Tagesablauf relativ frei takten kann. So kann man seine Arbeitszeiten so legen kann, in denen man besonders produktiv ist. Auch finde ich die Möglichkeit zum ortsunabhängigen Arbeiten genial.

Eine VA kann vielfältige Aufgaben haben. Das geht über klassische Bürodienste wie Backoffice, Abrechnung, Buchhaltung, Korrespondenz ect.. Aber sie kann auch Hilfe im Texten bieten. Das können Blogartikel, Emailtexte, Produktbeschreibungen, Texte für Online-Kurse oder für youtube-Videos sein. Es gibt zum Beispiel Facebook-Gruppen, wo mögliche Arbeitgeber nach einer VA suchen. Im Prinzip arbeitet eine VA, wie viele aktuell, im Homeoffice. Nur ist sie noch freier. Sie bestimmt, ob sich ihr Homeoffice in der Nähe des Meeres oder der Berge befindet. 😉 Wichtig ist solides Arbeitswerkzeug – sprich, ein guter Laptop und stabiles Internet. Ich benutze diesen hier und bin super zufrieden.

10. Drehbuchautor:in - Was macht ein/e Drehbuchautor:in?

Wir sehen gern Filme – im Kino oder im Fernsehen oder auf Netflix. Und dafür müssen Drehbücher geschrieben werden. Hast du eine Vorliebe für Film- und Fernsehen, liegen Drehbücher möglicherweise in deinen Schreibvenen.
Als Drehbuchautor:in bist du in der Lage, dir den Film schon vorher im Ganzen vorzustellen. Das betrifft die Handlung, die Darsteller, die Dialoge, die Kameraeinstellung, die Stimmung der jeweiligen Szene, Töne, Geräusche, Licht, Kostüme, Requisiten, Tageszeiten usw.! Spannend und vielfältig zugleich!

11. Theaterstücke schreiben

Aufgehübscht sitzt das Publikum im Saal. Der letzte Eis- und Popcornverkäufer hat den Raum verlassen, das Licht wird langsam gedimmt, Laute verstummen und der schwere dunkle Vorhang hebt sich. Das erwartungsvolle Kribbeln ist greifbar, während alle Augen auf die Bühne gerichtet sind. Wer möchte da nicht großartige Theaterstücke schreiben? Aktuelle Probleme aufgreifen und Menschen zum Nachdenken bewegen? Die lange Tradition des Theaters fortzuführen?

Wenn du ein Gespür dafür hast, Figuren zu erfinden und mit ihnen Freude und Leid zu erleben, eine Bühnenhandlung zu konstruieren, dann ist diese Schreibform bestimmt etwas für dich.

12. Klappentexte schreiben und Geld verdienen

Die meisten Autor:innen hassen und lieben sie zugleich – die Klappentexte ihrer Bücher. Meist ist man auch „betriebsblind“ für sein eigenes Buch. Daher kann es besonders schwierig sein, den Klappentext zu schreiben. Neulich sah ich, dass dies angeboten wird und fand die Idee wirklich großartig! Vielleicht werde ich den Dienst bei einem meiner Bücher selbst in Anspruch nehmen. 😉

13. Lektorat und Korrektorat anbieten

Hier geht es weniger ums Schreiben, sondern vielmehr ums Lesen. Meist ist es ja so, dass Autor:innen nicht nur gern schreiben. Sie lesen auch sehr gerne. Bist du selbst ein Bücherwurm und dazu noch richtig fit in Rechtschreibung und Grammatik? Dann kannst du Korrektorate anbieten.

Beim Lektorieren geht es darum, einen Text auf stilistische Fehler und inhaltliche Fehler zu untersuchen. Inhaltliche Fehler können z. B. Logikfehler im Handlungsstrang einer Geschichte sein. Aber auch rechtschreibliche und grammatikalische Fehler kontrollieren Lektoren:innen.

Eine Favorit-Schreibmaschine im Vintage Stile fotografiert

14. Transkripte erstellen

Jeden Tag gibt es Unmengen von Besprechungen oder medizinische Untersuchungen. Häufig spricht der Arzt die Befunde in seinen Voicerecorder. Oder ein Anwalt hält juristische Schriftstücke auf einem Diktiergerät fest. Diese Audioaufnahmen werden in schriftlicher Form benötigt. Hierfür müssen Schreibkräfte Transkripte anfertigen. Das hat jetzt natürlich nichts mit kreativem Schreiben zu tun.

Doch du beherrscht das 10-Finger-System auf der Schreibmaschine? Du kannst zügig tippen? Dann ist das eventuell eine Möglichkeit für dich, mit dem Schreiben Geld zu verdienen.

15. Lettering – etwas für Kreative

Handlettering ist ein großer Trend und es ist eine künstlerische Form des Schreibens. Eigentlich sieht man sie überall: wunderschöne Schriften auf Postkarten, auf Buchcovern, auf dem Schild vor dem lokalen Spielzeugladen. Es ist die „Kunst der schönen Buchstaben“. Diese werden zeichnerisch in Szene gesetzt und so selbst zu einem Kunstwerk.

Dir liegt das Zeichnen und du bist kreativ? Dann kannst du wunderschöne Buchstabensets oder ansprechende Karten (z.B. zur Hochzeit) mit Sprüchen erstellen und verkaufen.

Ich hoffe ich konnte dir hier einige Impulse geben, wie du mit dem Texten Geld verdienen kannst.

Weitere Anregungen habe ich im Buch „Mit Schreiben Geld verdienen“ von Joanna Penn gefunden. Wenn du ergänzend eine Möglichkeit vorstellen möchtest, mit Schreiben Geld zu verdienen, schreib gern einen Kommentar.

Noch eine Anmerkung: für die meisten der hier vorgestellten Tätigkeiten wird man nicht fest angestellt sein. Das heißt, du musst für eine Honorartätigkeit eine Selbständigkeit anmelden. Je nach Tätigkeitsbereich kann dies als Gewerbe oder in Freiberuflichkeit geschehen. Dazu sollte man sich beim Steuerberater oder Finanzamt beraten lassen.